Freitag, 25.5.2001 voriger Tag | nächster Tag

Wyssnollen, 3595 m

Heute ist es doch bereits am Morgen trüb und hat in der Nacht auch leicht geschneit. Trotzdem stürmen Dutzende zum Finsteraarhorn los. Wir haben das zweite Frühstück um 5 Uhr, danach aber keine Lust aufzubrechen, obwohl auch schon Gruppen zum Gross-Wannenhorn unterwegs sind. Um 7,30 Uhr ist es völlig zu, aber jetzt gehen wir halt wenigstens auf den Hüttenberg, den Wyssnollen. Abfahrt auf den Gletscher, Querung und dann in vorhandenen Spuren wieder aufwärts. Schwierigkeiten gibt es keine und dann sind wir oben. Windig und kalt, kaum Sicht.

Eigentlich würde man hier nicht lange bleiben - aber Wulf, wie immer hyperaktiv, hat mit dem Buddeln eines Lochs angefangen, welches zu einer Schneehöhle erweitert werden soll. So etwas ist im Notfall als Biwakmöglichkeit wichtig. Wir beteiligen uns reihum als Schneeschaufler und –kratzer, liegend im engen Einstiegsloch. Trotz des harten Schnees, der sich besser für den Bau eines Iglus eignen würde, geht das Werk voran, bis um 14 Uhr sechs Leute auf der Sitzbank Platz finden, und für zwei wäre es sogar gemütlich. Stolz auf das gemeinsame Werk erfüllt uns. Es reißt etwas auf – höchste Zeit für die Abfahrt. Oben Firn, unten Sulz, Gletscherquerung zurück und in praller Sonne wieder hinauf zur Hütte. Der Nachmittag ist dann aber kalt und windig, wir vespern nur draußen den von Stefan vorbestellten und spendierten (Danke!) Hasli-Kuchen. Kleine Wäsche, dann um 17,30 Uhr Abendessen im vollbesetzten Saal, heute Gulasch mit Kartoffelstock (=Kartoffelbrei). Da nun das Wetter wieder besser werden soll, wäre es schade wie ursprünglich geplant morgen schon ins Tal zu fahren. Auch am Sonntag müsste die Tour ins Goms, die Bahnfahrt ins Lötschental und die Heimfahrt zeitlich möglich sein. An sich ist die Hütte aber auch morgen rappelvoll. Als ich bei der Hüttenwirtin ein Gnadengesuch stelle, ist seltsamerweise auch für morgen abend für uns eine Reservierung vermerkt, mit einem "?". Sie weiß wohl, dass ihre Gäste ungern früher gehen als nötig. Dies freut uns nun natürlich besonders.

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