Karnischer Hauptkamm, 18.-22.10.1997
zum Album (29 Bilder)
Samstag, 18.10.97
Rauchkofel, 2460 m
Mit Conne habe ich mich für das
seit langem gehegte "Projekt" Karnischer Höhenweg
zusammen getan. Das letzte Schneetief hat sich im Süden nicht
ausgewirkt. Mit Benützung der Winterräume der um diese Zeit
natürlich (aber warum eigentlich) längst geschlossenen
AV-Hütten stelle ich mir dies als eine landschaftlich
traumhafte, einsame Tour vor. Zu dieser haben wir zunächst
einmal eine lange Anfahrt über Lienz bis nach
Kötschach-Mauthen. Ein Taxibus bringt uns bis zur Kehre bei der
Valentin-Alm (ca. 1200 m) vor dem Plöckenpass, bei dem der
Nordteil des Karnischen Höhenwegs beginnt. Ein herbstlich bunter
Laubwald begleitet uns beim Anstieg zum Valentintörl
(2138 m). Es geht unter den Wänden der Hohen Warte entlang,
wo sich unter dem Schutt und im Schutze des Nordwand ein kleiner
Gletscher halten soll. Am Törl treffen wir eine Wandergruppe. Es
ist noch genug Zeit für einen Abstecher auf den Rauchkofel. Nach
dem ersten Steilaufstieg können wir für ein Weilchen unsere
schweren, mit Schlafsack und Proviant für vier Tage gefüllten
Rucksäcke ablegen und befreit die letzten Meter aufsteigen.
Oben erwartet uns ein tolles
Panorama im der Sonne des späten Nachmittags über die gesamten
Tauern vom Venediger bis zur Hochalmspitze.
Gegenüber nun die Felsflucht der
Hohen Warte, höchster Berg der Karnischen Alpen (2780 m)
und leicht angezuckert, daneben lugen als Silhouetten einige
Dolomitenzacken heraus. In der Dämmerung erreichen wir die Eduard-Pichl-Hütte
(1959 m), schließen mit dem AV-Schlüssel den
gemütlichen Winterraum auf und sind allein. Conne, konditionell
weiß Gott gut beieinander, hat den Kocher getragen und noch
vorgekochte Kartoffeln mit Leberkäs, wozu ich noch eine Flasche
Burgenländer Rotwein beisteuere. Unter dem reichen Sternenhimmel
vor der Hütte haben wir so einen stimmungsvollen Abend.